Grasausläuten im Zillertal
Die Wintersaison neigt sich nun dem Ende zu und das Zillertal verwandelt sich allmählich wieder in eine farbenprächtige Landschaft. Die Sonne lacht vom Himmel und die Natur erwacht zu neuem Leben. Felder hüllen sich in saftiges Grün, Wiesen erblühen und Sträucher sowie Bäume schmückt ein weißes bis rosa Blütenkleid. Ein warmer Frühlingsduft liegt in der Luft, das muntere Gezwitscher der Vögel untermalt die Spaziergänge in der Natur und man kann den Frühling regelrecht spüren.
Um den Winter endgültig in seine Schranken zu weisen, gibt es zum Frühlingsbeginn im Zillertal einen ganz besonderen Brauch. Jedes Jahr im April versammelt sich eine Gruppe von Männern oder Burschen zum „Grasausläuten“. Sie hängen sie sich große Kuhglocken um und ziehen so gemeinsam über Felder und Äcker, von Hof zu Hof. Dabei gilt es, die Glocken kräftig zu läuten, damit der Frühling ordentlich aus seinem Winterschlaf gelockt wird und vor allem das Gras möglichst schnell seinen Weg aus der Erde findet. Für den tatkräftige Weckruf zugunsten des Frühlings werden die „Grasausläuter“ natürlich auch belohnt: Für die Erwachsenen gibt es zur Stärkung Schnaps und für die Kinder Süßigkeiten oder ein kleines Taschengeld.
Wer sich also in den kommenden Tagen im Zillertal aufhält, und ein ungewöhnlich lautes Glockengebimmel vernimmt, der weiß, dass „Grasausläuter“ unterwegs sind und sich die Möglichkeit bietet, diesen alten Zillertaler Brauch live mitzuerleben.
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